Australia - kind of back home

Was für ein geniales Abenteuer! Drei verschiedene Camper innerhalb von sechs Wochen, knapp 10'000 gefahrene Kilometer, unglaubliche Erlebnisse, fantastische Eindrücke, tolle Bekanntschaften - das war unser Australien-Abenteuer. Wir haben uns beide erneut in dieses wunderschöne, abwechslungsreiche, mit einer zauberhaften Natur gesegnete und schlicht riesige Land verliebt. Einen kleinen Eindruck wieso dies so ist, möchten wir euch nun vermitteln.

Nachdem wir uns sehr schwer getan haben Asien nach knapp vier Monaten zu verlassen, sind wir in unserem geliebten Australien - genauer gesagt in Perth - angekommen. Wir haben die Stadt sehr genossen und sind Tanjas ehemalige Gastfamilie besuchen gegangen, bevor wir unser Camping-Abenteuer gestartet haben.


Als wir unseren Camper abholen wollten, erlebten wir bereits unsere erste Überraschung - unser Camper war kaputt und wir erhielten für zwei Tage ein Ersatzauto. Die kleine Planänderung brachte uns aber nicht aus der Ruhe. Somit steuerten wir den Südwesten Australiens (Video) an, wo wir zwei als Weinliebhaber in der tollen Weinregion um den Margret River vollkommen auf unsere Kosten kamen (man kann in den meisten Wineries gratis tollen Wein degustieren und natürlich einkaufen ;-))!! Nach diesem kleinen Ausflug sind wir zurück nach Perth um unseren richtigen Camper "Rudy" abzuholen - benannt nach unserem Pferd, das wir in Kambodscha gewonnen haben ;-). Schon in den ersten Tagen haben wir unseren 4x4 Camper ausgenützt und sind die Sanddünen in Lancelin rauf und runter gedüst - was für ein Spass. Anschliessend haben wir den Pinnacles (Video) einen kurzen Besuch abgestattet, bevors weiter in den Kalbarri Nationalpark ging (die tollen Fish n' Chips in Geraldton darf man hier ruhig auch noch erwähnen). Vom Kalbarri Nationalpark haben wir einen tollen Eindruck erhalten und waren begeistert. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass dies nur einer von ganz vielen unglaublich tollen und faszinierenden Orten auf unserer Reise mit Rudy sein würde!


Nachdem wir den Kalbarri verlassen hatten, war unser Tank beinahe leer und wir wollten an einem der wenigen Roadhouses mitten im Nirgendwo tanken. Hier folgte Überraschung Nummer 2: Leider konnte der Tankdeckel nicht mehr geöffnet werden. Wir zweifelten schon an uns, aber auch alle unglaublich hilfsbereiten Australier wussten sich nicht zu helfen. So musste der Tankdeckel schlussendlich mit roher Gewalt aufgebrochen werden. Unglaublich, aber wahr - ohne Tankdeckel und mit Küchentuch im Tank ging es weiter ins nächste Städtchen (welches mehrere 100km entfernt war...), in welchem wir ein Tankdeckel-Provisorium besorgt haben.


Nun konnte die Reise also weitergehen. Es ging nach Monkey Mia, wo seit Jahren jeden Morgen diverse Delphine an den Strand kommen und mittlerweile von den Guides gefüttert werden. Zu touristisch und im Nachhinein nicht zwingend eine Reise wert.


Der nächste Overnight-Stopp hatte es dann in sich. Einerseits weil wir am Red Bluff bei Quobba an einem traumhaften Strand gecampt, ein saftiges & zartes Rindsfilet gegessen und einen wunderschönen Sonnenuntergang erlebt haben. Und andererseits weil am nächsten Morgen unser aufklappbares "Scherendach" völlig verbogen war (Überraschung Nummer 3) und somit nicht mehr geschlossen werden konnte. Uiuiui... Gott sei Dank sind alle Australier handwerklich begabt (und enorm hilfsbereit!!) und der Besitzer des Campings konnte unser Dach provisorisch reparieren. Was für ein toller Typ! Mit einer dreistündigen Verspätung konnten wir schlussendlich doch noch weiterfahren und machten uns auf direktem Weg auf in eine Autogarage. Der Mechaniker warf einen kurzen Blick auf unseren Rudy und verstand die Welt nicht mehr wie man einen Camper in solch einem desolaten Zustand überhaupt vermieten kann. Auf alle Fälle konnte er kurzfristig nichts machen, aber er hat sich dafür eingesetzt, dass wir in Broome einen neueren Camper erhalten sollten. Dann ging es die nächsten zehn Tage also weiter mit dem kaputten Dach und dem provisorischen Tankdeckel, der mit viel Tape befestigt werden musste ;-).


Noch am gleichen Tag kamen wir im wunderschönen Coral Bay an und wurden mit einem kalten Bier und einer Portion Fish'n'Chips für die Strapazen entschädigt. Die Tage in Coral Bay verbrachten wir hauptsächlich mit schnorcheln, schnorcheln, schnorcheln (u.a. mit den riesigen Mantarays, Schildkröten, Riffhaien, Delphinen, usw.).


Nach Coral Bay ging es weiter in den Cape Range Nationalpark (Video) bei Exmouth, welcher u.a. mit den wunderschönen Küstenabschnitten Turquoise Bay und Oyster Shack auftrumpft - wo wir ebenfalls stundenlang schnorcheln gegangen sind - traumhaft schön!! Neben dem Schnorcheln haben wir auch noch schöne kleine Wanderungen gemacht und im Nationalpark übernachtet.


Nach einem kurzen Zwischenstopp in Exmouth, wo an diesem Wochenende das Whaleshark-Festival gefeiert wurde, sind wir dann äm nächsten Morgen los mit dem Ziel Karijini Nationalpark, was gleichzeitig eine ca. 600km-Fahrt bedeutet hat... Zu zweit vergeht die Zeit auf solchen Fahrten jedoch relativ schnell und wir habens unversehrt - mit unserem weiterhin angeschlagenen Rudy - ans Ziel geschafft.


Diverse Wanderungen, baden in den unzähligen traumhaften Gorges und einfach nur die wunderschöne Szenerie geniessen - das waren unsere Tage im Karijini (Video). Gekrönt wurde das tolle Erlebnis mit einer Übernachtung im Park unter einem weiteren atemberaubenden Sternenhimmel.


Nun ging es weiter zum 80 Mile Beach, wo wir einen 2-tägigen Zwischenstopp eingelegt haben um mal wieder etwas Sonne zu tanken ohne Auto zu fahren. Leider war es genau an diesem Tag zum ersten Mal seit Wochen den ganzen Tag bewölkt... ;-). Naja... wir gaben zum Glück genügend Reisespiele dabei und die vielen witzigen Gespräche mit den australischen Campern lassen die Zeit jeweils wie im Flug vergehen.


Nach dieser kurzen Erholungsphase machten wir uns auf den Weg nach Broome und nach 10 Tagen mit einem schwer verletzten Rudy war es endlich soweit und wir erhielten Rudy #2 :-). Abends haben wir dann in der Sunsetbar den wunderschönen Sonnenuntergang auf uns wirken lassen und haben uns mit Adam getroffen, welchen wir bereits ein paar Tage zuvor bei ein paar Bierchen kenngelernt hatten. Es wurde lustig... :-) Ein weiteres Highlight und must-do in Broome ist ein Kamelritt in den Sonnenuntergang am berühmten Cablebeach.


Nach so vielen Höhepunkten haben wir kaum noch an eine Steigerung geglaubt. Die nächsten Tage sollten uns jedoch eines Besseren belehren.


Wir machten uns nämlich auf zur berühmt berüchtigten Gibb River Road und erlebten abenteuerliche Tage mit Fahrten durch Flüsse, mit Krokodil-Sichtungen, mit Wild-Camping, mit wunderschönen Gorges zum Baden, mit diversen lustigen Bekanntschaften, usw. - definitiv empfehlenswert und rückblickend unser Highlight, "THE GIBB" (Video)!


Allerdings war unser Abenteuer nach der Gibb glücklicherweise noch nicht zu Ende. Es ging weiter in den Purnululu Nationalpark, in welchem die berühmten Bungles beheimatet sind. Für Mario als Liechtensteiner unglaublich eindrücklich, wenn man bedenkt, dass sich die Bungles über knapp 460km2 erstrecken, was knapp 3x der Grösse seines wunderschönen Heimatlandes entspricht!! Den Park haben wir sowohl zu Fuss wie auch per Heli erkundet - einfach nur faszinierend. Und die Strassen waren noch abenteuerlicher als auf der Gibb, was den Fahrspass und die Distanzen im Park klar erhöht. ;-) Wir hoffen, dass die Faszination dieses Parks auf den Bildern und im Video nur annähernd vermittelt wird.


Im Anschluss an die tollen Tage im Purnululu sind wir nach Kununurra weitergezogen. Und äm nächsten Tag stand ein weiterer Fahrtag auf dem Programm mit knapp 540km Distanz, welche wir zu bewältigen hatten. Dabei haben wir auch die Grenze von West- zu Nordaustralien passiert. Was übrigens gleichzeitig eine Zeitverschiebung von 1.5h bedeutet hat. Und wir haben uns gewundert, warum die Sonne im Norden so spät untergeht... ;-)!!


Gegen Ende unseres Camping-Abenteuers haben wir uns auf den Weg in den Litchfield Nationalpark (Video) gemacht, der durch seine vielen Wasserfälle auftrumpft. Die meisten dieser Wasserfälle sind sehr einfach zu begehen, was entsprechend auch enorm viele einheimische Touristen anzieht. Dennoch ist auch dieser Park eine Reise wert und ist wunderschön.


Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg zu unserem finalen Halt in Darwin, wo wir Rudy #2 schweren Herzens abgeben mussten und uns nach grossen Partynächten (uiuiui... Danke Silvia & Jan ;-)) Richtung Sydney verabschiedet haben.


Nach 6 Wochen Camping sind wir echte Fans geworden. Die Übernachtungen in der atemberaubenden Natur, der Kontakt zu den tollen Menschen, die wunderschönen Abende mit den faszinierenden Sonnenuntergängen und anschliessenden Sternenhimmeln - einfach nur schön. Auch die tausenden von Fahrkilometern vergehen jeweils wie im Flug und eine 3-Stundenfahrt ist ein Kurztrip ;-). Distanzen werden hier stark relativiert, was die kurzen Distanzen in der Schweiz nahezu lächerlich erscheinen lässt!


Sydney ist und bleibt eine tolle Stadt. Pulsierend, lebhaft, international, multikulturell und immer wieder toll hier zu sein. Dieses Mal wollten wir das Operahouse auch mal von innen und nicht immer nur von aussen erleben. Leider hat uns die Tanzshow aber eher verstört als verzückt. ;-) Und sogar die Fussball-EM konnten wir trotz 8h Zeitverschiebung etwas mitverfolgen und für die Schweiz mitfiebern (diese blöden Penaltys...)! Und unseren letzten Abend in Sydney werden wir so schnell wohl nicht mehr vergessen. Silvia und Jan kamen zum Abschluss ihrer 4.5 monatigen Reise noch nach Sydney. Grund zu feiern hatten wir genügend und so konnte uns auch die nervige Sperrstunde in Sydney nicht davon abhalten, die Nacht zum Tage zu machen. Liebe Silvia und lieber Jan, hier nochmals ein riesiges Dankeschön an euch! Wir freuen uns bereits jetzt, euch in der Schweiz für die leere Minibar und die ausgetrunkenen Souvenirs zu entschädigen und sind gespannt, wie lange wir es beim nächsten Treffen machen werden. :-)


Nun ist das tolle Kapitel Australien bereits wieder geschlossen und wir sind wieder erholt und ausgeschlafen in unserem Hotel in Auckland erwacht. :-) In wenigen Tagen gehts auf Richtung Samoa um ein wenig zu relaxen und die Beine hochzulagern. Wir müssen ja schliesslich die vielen Eindrücke auf uns wirken lassen und alles etwas verarbeiten an einem hoffentlich wunderschönen Strand ;-)!


Ihr hört wieder von uns, dieses Mal sollte es nicht ganz so lange dauern hoffentlich...


Liebe Grüsse

Likky & Swissy (wie wir von Adam liebevoll nach unserer Herkunft benannt wurden)


Apropos Adam, unser grosses Anliegen falls ihr eine Reise nach Australien plant:

Adam mischt seit Ende letzten Jahres den 4x4-Campervermietmarkt in Westaustralien gehörig auf. Er hat neue Campervans mit Dachzelt in einwandfreiem Zustand im Angebot und sorgt auch während der Reise für das Wohl seiner Kunden. Das Preisniveau ist zwar etwas höher als bei Apollo, Britz und den weiteren Anbietern, aber der Qualitätsunterschied ist enorm. Nach all unserem Ärger mit Apollo (was noch über die erwähnten Punkte hinausgeht) würden wir für ein Auto von Adam sehr wahrscheinlich gerne etwas tiefer in die Tasche greifen. Vor allem, wenn man nicht ein Jahr auf Reisen ist und ein etwas flexibleres Budget hat. ;-) Falls ihr eine Offerte möchtet, grüsst ihn lieb von uns! :-) www.redsandscampers.com.au



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