Hoch hinauf in Peru und Bolivien

Nachdem wir ca. acht Monate immer etwa ein paar Centimeter über Meer unterwegs waren, wurde es Zeit, in die Höhe zu gehen. Da bieten sich die Anden in Peru und Bolivien perfekt an, oder? Die Landschaft, Bauten und Landsleute sind gewaltig, Peru und Bolivien haben so viel zu bieten. Leider mussten wir unsere Zeit in den beiden Ländern etwas zurückstecken, da wir ab Mitte Oktober spontan einen Camper für Chile und Argentinien (inkl. Patagonien) gebucht haben. Dafür haben wir die eher kurze Zeit in den beiden wunderbaren Ländern aber voll ausgekostet.


Via Lima sind wir in die Höhe nach Cusco geflogen. Bereits der Landeanflug versprach viel, der Blick über die schneebedeckten Anden war wunderschön und lenkte mich für einmal richtig von meiner doofen Flugangst ab. Als wir dann aus dem Flieger ausgestiegen sind, fuhr uns gleich auch die Kälte in die Knochen. Also erstmals mit Ponchos, Kappen, Stulpen, Handschuhen etc. eindecken! Glücklicherweise ist das Angebot an solchen Dingen in Cusco relativ gross... ;-)


Wenn man sich die vielen Touristen anschaut, hat man das Gefühl, jeder bricht gleich zu einem mehrtägigen Trek auf. Normal gekleidete Touristen konnten wir in den fünf Tagen in Cusco locker an einer Hand abzählen, uns eingeschlossen. ;-)


Cusco selbst ist eine wunderschöne Stadt. Am ersten Tag waren wir noch etwas keuchend in den Strassen unterwegs, wir haben uns aber schnell an die Höhe gewöhnt. Wir haben am Plaza de Armas die Sonne genossen und das Treiben der Stadt beobachtet, eine tolle Beschäftigung! Der eintägige Ausflug ins Valle Sagrado hat sich nicht sonderlich gelohnt, da der Schwerpunkt der Tour eher auf den Märkten als auf den Ruinen lag. Nach drei Tagen Angewöhnungszeit in der Höhe sind wir nach Aguas Calientes aufgebrochen, die Ausgangsstadt für den Besuch des Macchu Picchus. Das Angebot an Reisebüros ist gewaltig, an jeder Ecke wird man von jemandem angesprochen. Per Zufall sind wir auf Llama Path gestossen, eine super Wahl, wie sich herausgestellt hat! Die Zugfahrt nach Aguas Calientes war auf jeden Fall jeden Rappen wert, die Aussicht war spektakulär. Aber es wurde noch besser, der Macchu Picchu selbst natürlich, dessen Bedeutung für die lokale Kultur nur schwer in Worte zu fassen ist. Wir hatten eine private Guidin und sie hat uns alles super erklärt (auf spanisch, versteht sich :-p). Zudem hatten wir Glück war die Hochsaison schon vorbei, so hatte es nicht allzu viele Leute an dieser heiligen Stätte. Im Anschluss an die Tour haben wir den Macchu Picchu Mountain erklommen. Der Aufstieg hat sich gelohnt, die Aussicht war grossartig. Der Blick über die Berglandschaft, Macchu- und Hyuana Picchu und sich bewusst werden, wo wir eigentlich mal wieder sind, es war phänomenal.


Nach einem Ruhetag in Cusco, wo wir Andrea, welche in Panama mit uns zur Schule ging, getroffen haben, sind wir in der Nacht um 3.00 Uhr in die Rainbowmountains aufgebrochen. 18km auf über 5000m Höhe, es war nicht ohne. Und der Aufstieg zum Macchu Picchu Mountain im Nachhinein ein Zuckerschlecken. Ein Paar aus unserer Gruppe wurde z.B. höhenkrank und musste den Trek abbrechen, ein anderer wurde mit Sauerstoff von den Einheimischen runtergetragen. Da waren wir froh, hatten wir lediglich etwas Mühe mit atmen und leichte Kopfschmerzen... Aber schaut euch die Bilder an, sie sprechen für sich! Als wir oben waren, waren mal wieder alle Strapazen mehr als vergessen!


Nach diesen tollen Eindrücken wurde es Zeit, weiterzuziehen. Nach einem Abstecher nach Puno, wo Peruaner noch auf kleinen schwimmenden Inseln auf dem Titikakasee (hihi, Kaka) leben, haben wir zu Fuss die Grenze nach Bolivien, Copacabana, überquert.


Der Titikakasee ist einfach gigantisch!!! Man hat eher das Gefühl man sei irgendwo am Meer, und nicht an einem See. Simon, hier nochmals ein grosses Merci für den Hosteltipp. Die Suite im La Cupula war echt fett und wir haben sicher einen mittelgrossen Wald in unserem Ofen verfeuert. Wir haben einen Tagesausflug auf die Isla del Sol auf dem Titikakasee gemacht und haben gestaunt, wie gross die Insel selbst ist. So sind wir 4h vom oberen zum unteren Teil, wo das Schiff wieder auf uns wartete, gelaufen. Wir haben nicht schlecht geschaut, als wir einen 360° Regenbogen um die Sonne entdeckt haben. Ihr möchtet das selbst sehen? Dann auf nach Bolivien, anscheinend sieht man dieses Phänomen fast jeden Tag auf der Insel!


Von Copacabana sind wir dann weiter nach La Paz, die grösste Stadt Boliviens. In der Gondelfahrt über die Stadt kann man das ganze Ausmass von La Paz bewundern. Es ist sehr eindrücklich, was da hoch oben mit Bergen und Vulkänen umzingelt aufgebaut wurde. Per Zufall haben wir ein Schweizer Restaurant entdeckt, mit richtigen Schweizer Spezialitäten! Ist klar, dass wir zur Vorspeise ein Raclette und zum Hauptgang ein Fondue assen, oder? :-) Jetzt sollten wir die restlichen Monate hoffentlich überstehen, bis wir dann die Käsetheken zuhause leerräumen werden...


Zurück zu La Paz, wo wir uns einmal mehr im Reisebüro-Dschungel aufgefunden haben. Schlussendlich entschieden wir uns für eine viertägige Tour von Tupiza nach Uyuni, was erneut eine super Entscheidung war. Mit dem Nachtbus sind wir nach Tupiza gereist, wo wir am nächsten Morgen gleich die Tour gestartet haben. Und ich weiss gar nicht recht, was ich da schreiben soll... Vulkane, versteinerte Lava wohin das Auge reicht, wunderschöne Lagunen von grün bis rot, die Dali-Wüste, welche an die Gemälde von Salvador Dali erinnert, ausgestorbene Geisterstädte, stinkende Geysiere, heisse Quellen, hohe Felsen, Übernachtung in einem Hotel aus Salz und zum Schluss die grösste Salzwüste der Welt, Salar de Uyuni. Wir trauten unseren Augen kaum, was für wunderschöne Sachen wir in diesen vier Tagen alles gesehen haben. In der Salar de Uyuni haben wir uns eher in einer Schneelandschaft gefühlt, als in einem ausgetrockneten Meer. Mitten in der Salzwüste liegt die Insel Inkawasi (Haus der Inka), die aus versteinerten Korallen besteht und von über tausend Jahre alten Kakteen bewohnt wird. Jährlich finden dort oben noch Lama-Opferungen statt und man hat einfach einen gewaltigen Ausblick über die ganze Salzwüste.


Der Abschluss der Tour bildete der Besuch des Zugfriedhofs, Cementerio de Trenes. Als die örtliche Industrie vor ca. 80 Jahren zusammenbrach, wurden die Lokomotiven etc. da stehengelassen und dienen uns Touristen nun als Fotomotiv... :-)


Und so machten wir uns, nachdem wir uns in Uyuni mit einem Bierchen gestärkt hatten, auf den etwas mühsamen Weg nach Chile. Wir fuhren die ganze Strecke mehr oder weniger wieder zurück und haben ein zweites mal in Villa Mar, irgendwo im Nirgendwo, übernachtet. Umso lustiger, dass wir an diesem Ort per Zufall Dan & Amy, die uns den Floh mit dem Camper ins Ohr gesetzt haben, wieder angetroffen haben. Und wie es der Zufall nochmals will, übernehmen wir den Camper in Santiago am selben Tag und können so die ersten Tage gemeinsam verbringen!


Jetzt geniessen wir aber noch das wunderschöne San Pedro de Atacama, bevor wir uns schon bald ins Camperleben stürzen. :-)


¡Hasta luego, queridos!
Tanja & Mario

Fotos Peru


Fotos Bolivien

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Kommentare: 2
  • #1

    Alexandra Krendelsberger (Donnerstag, 06 Oktober 2016 16:04)

    Hola!
    Wow, ich habe es so genossen eure Stories zu lesen und eure tollen Bilder anzusehen! :)
    Ich wünsche euch noch viel Spaß und viele tolle Abenteuer in Chile und Argentinien!
    Viele liebe Grüße,
    Alexandra

  • #2

    Simon (Freitag, 07 Oktober 2016 19:11)

    Hey ihr zwei
    der hosteltipp ist sehr gern geschehen, schön wenn ihr dies ebenfalls geniessen kontet! :-)
    die salar de uyuni tour ist wirklich was wunderschönes, es sieht aus als konnten wir euch mit unseren fotos inspirieren :-) wir senden euch sandige und heisse grüsse von unserer mehrtägigen sahara trekking, bis bald ihr lieben! :-)