Killing Fields und Tuol Sleng Genozid (S21) Museum

Eine Reise hat zum Ziel, ein Land kennenzulernen, in dessen Geschichte und Kultur einzutauchen und mit den Einheimischen in Berührung zu kommen. So waren wir uns bis gestern nicht bewusst, wie schlimm die jüngste Vergangenheit Kambodschas wirklich ist.

Killing Fields und Tuol Sleng Genozide (S21) Museum, Phnom Penh: Zwei schreckliche Orte in Kambodscha, die dafür sorgen, dass die grausame Herrschaft der Roten Khmer in den 70er Jahren nie vergessen wird. Die Worte hierfür zu finden, ist schwierig.


Die Roten Khmer haben innerhalb von drei Jahren, acht Monaten und 20 Tagen ein Viertel der eigenen Bevölkerung brutalst ermordet. Ihr Ziel war, Kambodscha in einen radikal-kommunistischen Bauernstaat zu verwandeln. Geld wurde abgeschafft, Bücher verbrannt und alle Leute aus den Städten aufs Land getrieben, um unter unmenschlichen Bedingungen Landarbeit zu betreiben. Intellektuelle, Menschen die eine Fremdsprache beherrschten, eine Brille trugen oder lediglich weiche Hände hatten, wurden übelst hingerichtet. Weil den Roten Khmer die Pistolenkugeln zu teuer waren, prügelten sie ihre eigenen Landsleute auf den sogennanten Killingfields zu Tode und schmissen sie anschliessend in ein Massengrab.


Im streng geheimen Tuol Sleng Gefängnis, einer ehemaligen Highschool, wurden Menschen gefoltert und hingerichtet, welchen frei erfundene illegale Aktivitäten vorgeworfen wurden. Unter den (immer unschuldigen!) Opfern waren auch viele Kinder, Ausländer oder Frauen. So wurde ihr Spruch - "lieber einen Unschuldigen zu viel zu töten als einen Feind entwischen zu lassen" - in die Tat umgesetzt.


Beide Orte sind nicht einfach zu besichtigen, die grausamen Taten sind noch klar zu erkennen. Auch heute bergen die Mitarbeiter der Killingfields alle zwei bis drei Monate Knochen und Kleidung der Opfer, die durch den Boden nach oben geschafft werden. Im Gefängnis zeigen noch erkennbare Blutspritzer an den Wänden, vor welch kurzer Zeit diese schlimmen Dinge geschahen.


Und das Schlimmste: In Teilen der Welt geschieht Ähnliches im Hier und Jetzt.


Wir glauben aber an das Gute im Menschen und hoffen, dass die Menschheit endlich aufhört, sich selbst zu töten. Dass ein friedliches Zusammenleben funktioniert, erleben wir auf unserer Reise nämlich jeden Tag. Und als gestern unser Tuk-Tuk ablag, waren wir einfach froh, dass das unsere einzige Sorge ist.


Dieser Post dreht sich eigens um diese zwei Orte. Morgen reisen wir weiter nach Koh Rong, eine wunderschöne Insel im Süden Kambodschas. Unsere restlichen und hauptsächlich guten Erlebnisse in Kambodscha werden wir euch dann im nächsten Beitrag mitteilen. :-)


Viele Grüsse aus dem heissen Phnom Penh,

Tanja & Mario



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